Die Digitalisierung der Energiewirtschaft nimmt Fahrt auf

Das Pandemie-Jahr 2020 hat wieder einmal gezeigt, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung noch ziemlich rückständig ist. Nicht nur die Schulschließungen sorgten für ernüchternde Erkenntnis; viele Unternehmen waren nun plötzlich vor die große Aufgabe gestellt, ihren Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen - doch wie soll das funktionieren, ohne dass sich je um die Digitalisierung gekümmert wurde?
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Energiedienstleister stehen vor neuen Herausforderungen

Die Energiebranche ist eine der beständigsten Branchen; auch das hat 2020 gezeigt. Doch damit auch weiterhin eine kontinuierliche Versorgung gewährleistet ist, müssen Energiedienstleister jetzt digital aufrüsten.
Neben der plötzlich auftretenden Problematik “Homeoffice”, auf die sich Energieunternehmen individuell vorbereiten mussten, entstanden zusätzliche Hürden wie die Mehrwertsteuersenkung und erschwerte Marktkommunikation. 

Grundsätzlich ist IT in Energiewirtschaftsunternehmen nicht mehr wegzudenken.
Neben der Pflege von Kundendaten und Auftragsverwaltung ist eine gute Software die Grundlage für ein funktionierendes Tagesgeschäft.

Ein neues Zeitalter der Energiewirtschaft beginnt

Dass die Energiebranche gerade einen Wandel durchlebt, wurde schon bei der Einführung des Smart Metering in vielen Haushalten deutlich. Durch diese funkbasierte Art der Energieerfassung ist eine völlig neue Arbeitsweise möglich. In Echtzeit werden die Daten vom Smart-Meter an die jeweiligen Energieversorger übermittelt, sodass eine transparentere und genauere Bepreisung stattfinden kann. Besonders in Verbindung mit Spotmarkt-Lieferanten sorgt der Einsatz von Smart-Metern für einen Aufschwung in der Energiewirtschaft.

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Diesen Aufschwung können sich Energieberater*innen nun zu Nutze machen, indem sie eng mit Spotpreis-Versorgern zusammenarbeiten. Mithilfe modernster Softwares, die sowohl Energieberater*innen und Energieversorgungsunternehmen zusammenbringen, kann der Arbeitsalltag immens vereinfacht und effizienter gemacht werden.

Solche Tools bieten ein ganz neues Ausmaß an Möglichkeiten. Da alle Arbeitsschritte nun gesammelt in einer Anwendung durchgeführt werden können, ist die Verlegung ins Homeoffice kein Problem mehr. Ein weiteres Beispiel für den digitalen Umschwung ist die Einführung neuer Vertriebskanäle. Das Festhalten an klassischen, alt-bewährten Formen der Auftragsabwicklung verspricht für die Zukunft wenig Erfolg; stattdessen setzt man heutzutage auf digitale Plattformen.

Digitalisierung als Chance

Diese Art digitaler Revolution birgt natürlich Unsicherheiten. Besonders erfahrene Energieberater*innen könnten sich mit dem Wandel der Branche unwohl fühlen. 

Anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags am 19. Juni 2020 wurden Studien zur Digitalisierung und den damit verbundenen Ängsten der Deutschen durchgeführt.
Dabei stellte sich heraus, dass viele Menschen Angst vor der bevorstehenden Digitalen Wende haben. Neben Kriminalität und Hacker-Angriffen war die größte Befürchtung der Datendiebstahl.
Um diese Angst zu nehmen,  muss mit veralteten Klischees aufgeräumt werden. Deshalb ist es wichtig, über den Umgang mit moderner Technologie aufzuklären.

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“Alle Menschen in Deutschland sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen”, sagt Anna-Lena Hosenfeld, Projektleiterin des Digitaltags. Die Sorgen der Befragten solle ernst genommen werden, sei jedoch nicht berechtigt.

Spätestens seit der Einführung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist ein Schutz der persönlichen Daten gewährleistet.

Die Corona-Krise hat schlussendlich dazu beigetragen, dass viele Menschen offener gegenüber der Digitalisierung eingestellt sind und diese als Chance wahrnehmen.