Die Vorteile von Windenergie

Seit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz aus dem Jahr 2000 investiert Deutschland vermehrt in regenerative Energien. Bis zum Jahr 2050 soll neben Wasser-, Solar- und weiteren erneuerbaren Energien die Windenergie 80 % des in Deutschland produzierten Stroms ausmachen. Dabei sind die Vorteile der Windenergie nicht nur gegenüber fossilen Brennstoffen, sondern auch gegenüber anderen alternativen Energien bemerkenswert. Allerdings besitzt Windenergie auch Nachteile – wir verraten dir welche.
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Die ersten Windmühlen wurden schon vor über 1000 Jahren errichtet. Aus der Idee heraus, mithilfe eines Generators Strom zu erzeugen, entstanden in der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert alleine deutschlandweit um die 18.000 Windmühlen. Bis 1933 lieferten fossile Brennstoffe jedoch den

größten Teil der Energie und die Windgeneratoren wurden auf 5.000 Stück reduziert. Seit der Ölpreiskrise in den 1970er Jahren wurde wieder vermehrt nach alternativen Energiequellen gesucht, was zu einer erneuten Förderung der Windenergie führte. Heute werden 13 % des in Deutschland verbrauchten Stroms durch Windenergie produziert. Dabei versorgt eine Anlage mit einer Leistung von drei Megawatt durchschnittlich 2.000 bis 3.500 Haushalte mit Strom.

Die vielen Vorteile der Windenergie: von Amortisation bis Repowering

Ob an der Küste, auf der See, dem Land oder in den Bergen – Wind ist überall. Das macht ihn zu einem unbegrenzten Gut – ganz im Gegensatz zu Kohle und anderen nicht erneuerbaren Energien. Außerdem ist Wind kostenfrei. Die einzigen Kosten, die bei der Produktion von Windkraft entstehen sind die zwar hohen, aber rentablen, Herstellungskosten der Anlagen und deren Wartungskosten. Dies sind große Vorteile von Windenergie.

Da die Herstellung der Energie günstig ist, ist es auch für die Bevölkerung günstig, sie zu beziehen. Je populärer diese Energiegewinnungsmethode wird, desto preiswerter wird es in Zukunft werden, sie zu nutzen.

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Weiterhin hat Windenergie den Vorteil, dass die Energie, die aufgewandt wird, um eine Windanlage herzustellen, nach drei bis sieben Monaten wieder nachproduziert ist. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien ist diese Amortisationszeit sehr kurz. Fossile Energiequellen hingegen lassen sich nicht amortisieren.

Zuletzt ist einer der größten Vorteile von Windenergie das Repowering. Darunter versteht sich das Ersetzen alter Windanlagen durch neue und leistungsstärkere, was dazu führt, dass keine neue Fläche verbraucht werden muss.

Windenergie: Nachteile und Problematiken

Wie bei jeder Technologie gibt es auch Vor- und Nachteile in der Windenergie. Die Nachteile beziehen sich in der Regel auf den Abstand von Anlagen zu Wohngebieten und Probleme mit dem Umweltschutz.

Anwohner in der Nähe von Windanlagen könnten sich durch Lärm- und Lichtemissionen gestört fühlen. Deshalb wurde in der Bundesimmissionsschutzverordnung festgelegt, dass Windräder mindestens 600 Meter von Wohnorten entfernt sein müssen. In Bayern wurde im November 2014 die 10-H-Regel eingeführt, welche besagt, dass dieser Abstand mindestens zehn Mal so weit sein muss, wie das Windrad hoch ist. Dies führt vor allem in Bayern dazu, dass der Platz für Windanlagen stark begrenzt wird.

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Außerdem können Windanlagen negative Einflüsse auf die Lebensweisen diverser Tierarten haben: Windenergie hat den Nachteil, dass, je nach Geländeart, manchen Tieren die Gefahr droht, mit den Anlagen zu kollidieren: Auf freiem Gelände und in landwirtschaftlichen Gebieten tummeln sich Raubvögel, die auf die Rotorblätter treffen könnten. In warmen Sommernächten können auch Fledermäuse gestört werden, denen die Geräusche der Windräder Orientierungsprobleme bereiten. Die Lösung wäre entweder eine dichte Bepflanzung der umliegenden Landschaft, die temporäre Abschaltung der Anlagen zu den Jagdzeiten der Tiere oder ein angemessener Abstand der Anlagen zu den Nistplätzen von bedrohten Tierarten. Letzteres reduziert wiederum die Fläche, auf der Windenergieanlagen gebaut werden können.

Auch bei Offshore-Installationen von Windanlagen muss auf die Umwelt geachtet werden. Neben dem Schutz der Vögel müssen das Ökosystem im Wasser und der Schiffsverkehr berücksichtigt werden. Auf dem offenen Meer kann es zudem bei heftigen Stürmen zu Schäden an der Anlage kommen – Teile, die ins Meer stürzen, versinken und müssen geborgen werden.

Schon gewusst?

Oft gehört, aber ein falscher Mythos: Windkraftanlagen sollen viele Vögel töten. Zwar stimmt es, dass einige Vögel durch Windkraftanlagen sterben. Fakt ist aber: Das sind in Deutschland jährlich rund 10.000 bis 100.000 Vögel, während 18 Millionen Vögel von Glasscheiben und rund 50 Millionen Vögel vom Verkehr getötet werden.

Windenergie: Die Technologie der Zukunft?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Probleme mit der Baufläche von Windkrafträdern die vielen Vorteile der Windenergie überwiegen. Was den Anteil von Windkraft an der Stromerzeugung angeht, belegt Deutschland weltweit den dritten Platz. Von 2016 bis 2017 gab es einen Anstieg an produzierter Windenergie von knapp über 11 % – Tendenz steigend. Die Zukunft Deutschlands sieht daher recht windig aus. Windig und grün.

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