Allein die Industrie macht in Deutschland knapp die Hälfte des jährlichen Nettostromverbrauchs aus. Die energieintensivsten Industriezweige sind die Chemie- und die Metallbranche, gefolgt von der Holz- und der Papierbranche. Die meisten Unternehmen beziehen Gewerbestrom, der in den meisten Fällen deutlich günstiger ist als Privatstrom. Allerdings sind die Auswirkungen der Strompreisentwicklung auch in diesem Bereich spürbar. Um die steigenden Strompreise auszugleichen, versuchen viele Unternehmen, ihren Stromverbrauch und somit auch ihre Stromkosten zu reduzieren.
Stromverbrauch messen und optimieren
Wenn du die Stromkosten deines Unternehmens senken möchtest, führt kein Weg an einer genauen Messung deines Stromverbrauchs vorbei. Eine solche gibt Aufschluss darüber, wie viel Strom dein Unternehmen zu welchen Zeiten verbraucht. Auf diese Weise erfährst du, ob der Verbrauch deines Gewerbes im Rahmen liegt oder ob er deutlich höher ist als bei vergleichbaren Unternehmen. Fallen die gemessenen Werte zu hoch aus, ist eine Verbrauchsoptimierung sinnvoll. Sowohl Energieunternehmen, als auch unabhängige Berater bieten ein sogenanntes Energiecontrolling an. Diese Energieanalyse gibt Aufschluss darüber, auf welche Bereiche Ihres Unternehmens wie viel Energie entfällt, ob es möglich ist, den Stromverbrauch zu reduzieren und, falls ja, welche Maßnahmen infrage kommen. Wer sich in diesem Bereich auskennt, kann auch selbst den Verbrauch der einzelnen Geräte feststellen. Energiemessgeräte, die dies ermöglichen, können im Fachhandel erworben werden, für größere Anlagen sowie gewerbliche Maschinen empfiehlt es sich jedoch, sie zu mieten. Dies ist deutlich günstiger.
Stromspartipps für dein Gewerbe
Der Stromverbrauch deines Unternehmens lässt sich auf verschiedene Weise reduzieren. Grundsätzlich empfiehlt sich immer ein Vergleich der verschiedenen Stromtarife. Weitere Möglichkeiten hängen von der Art deines Unternehmens ab. Industriebetriebe mit großen Maschinen und durchlaufender Produktion benötigen besonders viel Strom. Die erforderliche Maschinenleistung lässt sich nur selten reduzieren. Als Besitzer eines solchen Unternehmens kannst du jedoch von Ausnahmeregelungen bezüglich der Steuer profitieren. Je nach Größe deines Unternehmens kannst du Steuerermäßigungen oder sogar -erlassungen in Anspruch nehmen. Durch diese Maßnahmen reduzierst du zwar nicht direkt den Stromverbrauch, aber die Stromkosten.
Übrigens: Der Teufel steckt im Detail. Auch durch Tipps, die eigentlich jedem bekannt sein sollten, lässt sich Strom sparen. Sollten in deinem Unternehmen viele Mitarbeiter an einem eigenen, mit einem Computer ausgestatteten Arbeitsplatz beschäftigt sein, überprüfe, ob sich hier Einsparungen vornehmen lassen. Ein klassisches Beispiel ist der beliebte Standby-Modus, der oftmals während der Mittagspause oder eines Meetings zum Einsatz kommt. Sobald ein Computer für 30 Minuten nicht genutzt wird, rentiert es sich, ihn herunterzufahren. Ähnlich verhält es sich mit Geräten, die an den Computer angeschlossen werden, beispielsweise Scanner oder Drucker. Werden diese nur sporadisch benutzt, lohnt es sich, sie vom Netz zu nehmen.
Typische Stromfresser
Gerade kleine Gewerbebetriebe verbrauchen überdurchschnittlich viel Energie pro Quadratmeter. Dabei weisen sie viele Parallelen mit Privathaushalten auf. Bei beiden entfällt besonders viel Energie auf die Heizanlagen und die Beleuchtung. Bei Sparmaßnahmen ist es also sinnvoll, hier anzusetzen. In puncto Beleuchtung empfiehlt sich der Übergang von herkömmlichen Glühbirnen zu Energiesparlampen. Trotz weit verbreiteter Vorbehalte gegenüber diesen ist ein Wechsel sinnvoll: Energiesparlampen haben eine wesentlich bessere Lichtausbeute als herkömmliche Glühbirnen. Sie verbrauchen bei gleicher elektrischer Leistung 70 – 80% weniger Strom. Gleichzeitig ist ihre Lebensdauer länger. Was die Heizanlagen angeht, ist ihre optimale Einstellung und regelmäßige Wartung durch einen Fachmann unumgänglich. Des Weiteren trägt die Erneuerung der alten Heizungspumpe durch eine elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe zu einer Senkung der Heizkosten bei.
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